WiWi Gast schrieb am 14.09.2021:
ennienns schrieb am 14.09.2021:
In meinem erlernten Erstberuf "Krankenpfleger" musste ich mir ca. 70-75% des Lernstoffs eines (Allgemein-)Arztes aneignen. Mein Gehalt betrug jedoch seinerzeit (Stand 2000) nur einen Bruchteil des Gehalts eines Arztes.
Sicherlich. Eines der längsten und schwierigsten Studiengänge, welcher in Deutschland fast überall ein 1,0 NC Voraussetzung hat, hast du zu 70-75% in deiner kurzen Ausbildung angeeignet.
Wirst du dann als nächstes Junior Chefarzt? Chefarzt kannst du nicht werden, hast ja nur 70-75%.
Kenne auch jemanden der meinte als Assistent beim Zahnarzt meinte fast das komplette Medizinstudium gelernt zu haben.
Bei solchen Aussagen weiß man ehrlich nicht, ob der Verfasser total verblendet ist und noch halbwegs realistisch sein kann oder man einfach aufgeben soll.
Und dann noch urteilen wollen wer was VERDIENT und BEKOMMT.
Danke, danke, danke! Wie oft ich diesen Schwachsinn lese und mich dann zwei Sachen frage:
- Wieso kenne ich dann (in meinem persönlichen Umfeld) Krankenschwestern und Altenpfleger, die in ihrer ach so hochkomplizierten Ausbildung um die Osterzeit Eier bemalen? Es kann ja kaum sein, dass in NRW jeder 2. Hauptschüler die Ausbildung zum Altenpfleger schafft und die dann aber bei dem Kommentierenden auf dem Niveau eines Medizin-Studiums liegt.
- Wenn ich sogar die Prämisse akzeptieren würde, würde das fast noch mehr über die mangelnde Intelligenz solcher Kommentare aussagen. Wenn das Medizin Studium nur noch einen Klacks mehr wäre & man als Arzt nicht erst seit gestern deutlich besser verdient als eine Schwester/Pflegerin. Wer ist dann der dumme, derjenige, der den schlechter bezahlten Beruf macht oder derjenige, der dann doch mit „kaum“ mehr Aufwand Arzt wird?
Solche Kommentare kommen immer von der gleichen Art Mensch, das sind dann die, die meinen sie hätten auch Profifußballer werden können, wenn sie sich nur mehr drauf fokussiert hätten
Ich kenne tatsächlich Altenpfleger, die machen durch ihre Nacht- und Wochenendschichten locker im Monat 4k+ netto, und das mit Anfang/Mitte 20.
Das habe ich ja gerade mal als Big4 Manager. Tauschen würde ich aber nicht.
Nimm´s mir nicht übel, aber solche Aussagen glaube ich dann, wenn ich die Abrechnung sehe (ich sag nicht, dass du nicht ehrlich bist). Mein bester Freund ist examinierter Altenpfleger, der seit 7 Jahren in einem Haus arbeitet & nach zwei Weiterbildungen die Hausleitung übernommen hat. Über ihm gibt es also nur noch die Besitzerin des gesamten Altenheims und der verdient (ich hab die Abrechnungen gesehen) knapp 2700-3000 netto, je nachdem wie viele Nachtschichten er macht. Da reden wir aber über mindestens 6 Nachtschichten im Monat, und drei Wochenenden. Definitiv viel Geld, auch wenn ich diese Arbeit wie du nicht machen wollen würde.
Aber eben bei diesem Freund hab ich nicht nur einige Male gesehen, wie er damals betrunken zur Arbeit/Schule gegangen ist und dass er im allgemeinen zwar nicht dumm aber auch definitiv nicht mal auf Abi-Niveau ist. Darum ging es ja.
Eine gute Freundin von mir hat die Abschlussprüfung zur Krankenschwester nun im 2. Versuch geschafft (Hauptschulabschluss) und auch das nur, weil die Nachfrage einfach so enorm ist, dass man sich zu der Zeit kaum erlauben konnte jemanden wegen der fehlenden Theorie durchfallen zu lassen. Das wurde ihr so auch direkt mitgeteilt.
Also bei aller Liebe, ja diese Arbeit muss gemacht werden und soll auch gerne gut bezahlt sein. Aber wer ein Bachelor oder Master Studium mit der Ausbildung zum Altenpfleger/Krankenschwester gleichsetzt, naja dem ist dann auch nicht zu helfen.
antworten